Wir etablieren die Haselnuss in der Schweiz

Haselnüsse sind in der Schweiz gefragt. Nicht nur als gesunder Snack, sondern auch in der traditionsreichen Schweizer Schokoladenindustrie. Die in der Schweiz konsumierten Haselnüsse stammen aber in rund 80 Prozent der Fälle aus der Türkei. Oftmals herrschen dort mangelhafte Arbeitsbedingungen und die Lieferketten sind intransparent. Obwohl die Haselnuss in der Schweiz heimisch ist, gibt es fast keine lokalen Haselnüsse: Das Wissen zur Sortenwahl und Kulturführung ist kaum vorhanden und es ist schwierig, an gutes Pflanzmaterial zu kommen. Das möchten wir ändern.

Mehr Biodiversität und Klimaresilienz dank Zürcher Haselnüssen

Obwohl unser Klima dem Hasel gut bekommt und die Nuss hier heimisch ist, bauen nur ganz wenige Schweizer Landwirt*innen die Schalenfrucht im grösseren Stil an. Lokale und kurze Lieferketten würden bei einem Anbau in der Schweiz aber zu mehr Transparenz und besserer Rückverfolgbarkeit der Haselnüsse führen. Die einheimische Landwirtschaft könnte gestärkt und der regionale Handel gefördert werden. Ganz abgesehen davon, dass durch die kürzeren Transportwege auch weniger Treibhausgasemissionen anfallen würden. Unser Ziel ist es deshalb, die erste grössere Haselnussanlage im Kanton Zürich aufzubauen, um die Biodiversität konkret und lokal zu fördern. Wir tragen damit zu mehr Ökosystemvielfalt in der Schweiz bei, sorgen für mehr Artenvielfalt sowie mehr genetische Vielfalt durch einen Haselnusssortengarten. Bei unserer wissenschaftlichen Begleitung geht es zudem um Fragen der Blütezeitpunkte, Sortenkompatibilitäten, Nusseigenschaften und Krankheitsanfälligkeiten, um künftig fundierte Sortenempfehlungen für den Haselnussanbau in der Schweiz abgeben zu können.

1’900 Haselnussbäume auf 3 Hektar

Stefan Gerber, innovativer Landwirt und Biologe aus Mettmenstetten ZH, begann 2021 mit der Pflanzung von rund 1’600 Haselnussbäumen auf 2.5 Hektar. Mittlerweile stehen auf 3 Hektar 1'900 Bäume und 65 verschiedene Sorten. Crowd Container unterstützt Stefan Gerber in der Finanzierung des Haselnusssortengartens, den biodiversitätsfördernden Massnahmen und in der wissenschaftlichen Begleitung. Konkret koordinieren wir zum Beispiel die Erstellung der Ökobilanz und des Berichts zur Biodiversität. Zudem gewinnen wir über unsere Community regelmässig Freiwillige für die Mitarbeit auf Stefan Gerbers Hof.

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«Gemeinsam mit der Crowd Container Community sammle ich Wissen über 65 verschiedene Haselnusssorten. Damit möchten wir den Anbau von Haselnüssen in der Schweiz etablieren.»

Stefan Gerber, Haselnussbauer aus Mettmenstetten ZH

Erster Haselnusssortengarten

2022 haben wir einen Haselnusssortengarten errichtet. Dieser umfasst mittlerweile 65 Haselnusssorten à je zwei Bäume. Anhand dieser Bäume beobachtet Stefan Gerber die Blütezeitpunkte, die Standortgerechtigkeit sowie den potenziellen Ertrag der unterschiedlichen Sorten. Seit 2021 werden jährlich Bodenproben entnommen und Blattanalysen durchgeführt, um die Nährstoffverfügbarkeit zu monitoren. Stefan Gerber hat zudem mithilfe zahlreicher Freiwilliger eine Hecke, bestehend u.a. aus Wildrosen, Kornelkirschen und Sanddorn, gepflanzt.

Biodiversität und Ökobilanz

Wir planen weitere biodiversitätsfördernde Massnahmen, deren längerfristige Wirkung in ca. drei bis fünf Jahren gemessen werden kann. Dazu gehören die Errichtung von Ast- und Steinhaufen für Wiesel auch in den Hecken, Biodiversitätsstreifen in der Fahrgasse oder die Anlegung einer Buntbrache neben der Haselnussanlage. Ein erster Zwischenbericht zur Biodiversität inkl. Vergleich mit anderen Betrieben wurde Ende 2023 erstellt. Die Ökobilanz von myclimate wird 2024 veröffentlicht.

Die Haselnüsse in den Medien

Impressionen aus Mettmenstetten

Auf dem Hof anpacken

2024

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