Avocado-Anbau geht auch anders
Viele Vitamine und Proteine zeichnet die Trendfrucht aus. Die Avocado ist nicht nur beim veganen und vegetarischen Lifestyle eine wahre Trendsetterin. Durch den hohen Wasserverbrauch und den Import von weither steht sie aber immer wieder in Kritik. Geht es auch ohne schlechtes Gewissen? Kritische Fragen sind notwendig, aber Verzicht muss nicht die einzige Antwort sein.
Im subtropischen Klima von Málaga in Andalusien wachsen unsere Avocados auf den kleinen Höfen der Bäuerinnen und Bauern von Tierra y Libertad neben ganz vielen anderen Früchten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf einen wasserschonenden Anbau und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit gelegt. Denn der Wasserverbrauch und die nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens sind zentrale Themen, welche die Produzent*innen unserer Partnerkooperative «Tierra y Libertad» tagtäglich im Anbau beschäftigt.
In der Region um Málaga, wo mehrheitlich Zitrusfrüchte, Avocados und Mangos angebaut werden, ist es klimatisch bedingt in den letzten Jahren vermehrt zu längeren Trockenperioden gekommen. Damit steigt auch die Herausforderung für die Produzent*innen, die gefragten Früchte zu Marktpreisen zu produzieren und gleichzeitig die eigenen Wasserressourcen nachhaltig zu bewirtschaften.
Ein wasserschonender Anbau ist möglich
Bei einem achtsamen und biologischen Anbau wird weniger als die Hälfte des Wassers verwendet, welcher der konventionelle Anbau verbrauchen würde. Vergleichbar ist dieser Wasserverbrauch mit dem vom Orangenanbau und beträgt etwa 2’500 Kubikmeter Wasser pro Hektar. Dazu verfolgen unsere Produzent*innen zum Beispiel folgende Massnahmen, um den Anbau so wasserschonend wie möglich zu gestalten:
- Der Boden wird ganzjährig mit Grünmaterial bedeckt, sodass möglichst wenig Wasser verdunstet und die Wurzeln das Wasser möglichst lange halten können.
- Es wird systematisch Regenwasser gesammelt.
- Bewirtschaftung hoher Avocadobäume: Obwohl dies die Ernte erschwert, bilden die höheren Bäume ein tieferes Wurzelsystem, das mehr Wasser aufnehmen kann. Ausserdem bieten sie ein gutes Blätterdach, das dem Boden Schatten spendet.
- Einige Produzent*innen haben ausgeklügelte Wasserversorgungssysteme im Einsatz, wie z.B. tiefe Löcher im Boden, die Regenwasser sammeln und mit Steinen bedeckt sind. Die Baumwurzeln richten sich nach dem darin gesammelten Wasser aus, was wiederum tiefere Wurzelsysteme fördert, die mehr Wasser aufnehmen können.
- Experimentierfreude und lokaler Austausch: Unsere Produzent*innen in Andalusien experimentieren laufend mit neuen Massnahmen und teilen diese Erfahrungen untereinander.
- Nur ein angemessener Preis für die Früchte ermöglicht, den Ertrag entsprechend den Wasserressourcen anzupassen und in Massnahmen für den schonenden Anbau zu investieren. Wir legen deshalb unsere Preise gemeinsam mit unseren Produzent*innen fest, so dass ein nachhaltiger Anbau verfolgt werden kann.
Was tun, wenn man nicht verzichten möchte?
Ganz prinzipiell gilt: Avocados dann konsumieren, wenn sie in Europa Saison haben. Und: Dort kaufen, wo ein Augenmerk auf boden- und wasserschonenden Anbau gerichtet wird. Die engagierten Produzent*innen der Kooperative «Tierra y Libertad» zum Beispiel betreiben nicht nur einen vielfältigen Anbau (statt Monokulturen wachsen Kurkuma, Mangos oder Zitrusfrüchte am gleichen Ort), sondern setzen sich auch ganz generell für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ein. Dabei liegt ihnen nicht nur der respektvolle Anbau, sondern auch die Vermarktung am Herzen: Sie wünschen sich kurze und transparente Lieferketten sowie einen möglichst direkten Kontakt zu den Konsument*innen. Denn abschliessend lässt sich kritisch sagen, dass unser Ernährungssystem weitaus komplexer ist und diese Komplexität über den Wasserverbrauch hinausgeht.
Bio-Avocados von unseren Produzent*innen des Vertrauens
Geniesse eine Kiste mit komplett unbehandelten und wasserschonend angebauten Bio-Avocados unserer Produzent*innen ohne Zwischenhandel direkt aus Andalusien!