Kosmopolitics mit Crowd Container

17. Januar 2020 | von Dominique Giacomini
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Kosmopolitics zu den Agrarinitiativen

Die Landwirtschaft sind wir alle

Die Trinkwasserinitiative fordert mehr Schutz landwirtschaftlich genutzter Böden. Es sollen nur noch jene landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsweisen Subventionen erhalten, welche weder die Gesundheit noch die Umwelt belasten und das Trinkwasser nicht verschmutzen. Vorab einer geplanten Stellungnahme dazu haben wir die Produzent*innen von unseren Schweizer Partnerbetrieben gefragt, was ihre Gedanken dazu sind. Schliesslich wären sie direkt von den allfälligen Auswirkungen der Initiative betroffen und können uns gut schildern, wie sich eine Annahme auf ihren Alltag als Landwirt*innen auswirken würde. Die Antworten waren meist zwiespältig – genau so, wie die Argumente der Gäste während der Diskussionsrunde «Kosmopolitics» im Kosmos Zürich. Auf Einladung der Organisierenden hin konnte Vincent Delley von unserem Partnerhof «Quellenhof» auf dem Podium mitdiskutieren. Auch mit dabei waren Franziska Herren vom Initiativkomitee der Trinkwasserinitiative, Dominique Lambert, Mitinitiant der Pestizidinitiative, Nadja El Benni vom Forschungsinstitut Agroscope, Hans Frei, Präsident des Zürcher Bauernverbands und Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse.

Oft stand die Schuldfrage im Zentrum der Diskussion: Sind es die Konsument*innen, die mit ihrem Einkauf über die Produktionsweise und somit über das Applizieren von Pestiziden entscheiden? Ist es die Aufgabe der Produzent*innen, eine schonende, pestizidfreie Landwirtschaft zu betreiben oder braucht es eine gesetzlich verankerte Regelung dazu? «Ich bin nicht sicher ob der gewünschte Effekt kommen wird. Spezialbetriebe mit Obst und Gemüse würden wohl noch intensiver, damit sie den Wegfall von Direktzahlungen kompensieren könnten. Die Konzentration bei Pflanzenschutz und die Mehrheit der Bevölkerung würde wohl hinter der Initiative stehen. Im Laden greifen dann die meisten aber zu den anderen Produkten.» Lautete die Einschätzung von Christoph Rickenbach. Eine weitere Meinung aus der Befragung unserer Partner-Produzenten: «Wer Lebensmittel einkauft, ohne zu wissen, wie sie produziert wurden, der sollte zuerst vor seiner eigenen Tür wischen, bevor er den Bauern Vorschriften macht. Das ist meine skeptische Haltung zur Abstimmungsvorlage. Wenn so viele bewusst einkaufen würden, wie jetzt für diese Vorlage ja stimmen, wäre schon sehr vieles besser.» Es wurde angeregt diskutiert und bezüglich der Verantwortung bei der Verwendung chemisch-synthetischer Pestizide und den potentiellen Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Praxis gingen die Meinungen auseinander. Einig wurde man sich jedoch bei einem Punkt: Belastetes Trinkwasser will niemand. Eine verantwortliche Person hierfür zu suchen gleicht jedoch der Huhn-Ei Frage. Ganz wie es Vincent sagt, «sind wir alle die Landwirtschaft» und genauso braucht es eine Veränderung im System als Ganzes. Die Verantwortung liegt bei uns allen. In diesem Sinne war es für den Verein Crowd Container als Teil einer Gemeinschaft mit der Vision des Erhalts eines lebenswerten Planeten eine Freude, Vincent an der Kosmopolitics zu unterstützen. Auf viele weitere Diskussionen zwischen Produzent*in und Konsument*in!

Für den Verein Crowd Container Dominique

Dominique Giacomini

Als Geschäftsleiterin des Vereins Crowd Container liegt mir unsere Community sehr am Herzen. Ich bin überzeugt, dass wir am meisten erreichen, wenn wir uns gemeinsam für die Vision eines zukunftsfähigen Ernährungssystems einsetzen!

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