Wasser in der sizilianischen Sommerhitze – Aktuelles aus dem Food Forest

20. September 2021 | von Benjamin Krähenmann
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Der Sommer 2021 war auch für sizilianische Verhältnisse aussergewöhnlich heiss – mit Rekordtemperaturen von knapp 50 Grad Celsius. Wie unsere Partner*innen der Sozialgenossenschaft No Emarginazione (NOE) und der Kooperative Valdibella mit der Hitze und der Wasserthematik umgehen, konnten wir vor rund zwei Wochen in einem weiteren Community Call erfahren.

Mittlerweile sind alle Bäume gepflanzt – 300 Zitrus-, 200 Avocado- und 80 Olivenbäume gehören nun zum Food Forest! Trotz der Hitze sind nur wenige Bäume gestorben und die Mortalitätsrate konnte tief gehalten werden. Das System funktioniert also sehr gut. Allerdings müssen die Bäume trotzdem hin und wieder bewässert werden, gerade während langer Trocken- und Hitzeperioden. Wie kann dieser Wasserbedarf gedeckt werden? Woher kommt das benötigte Wasser? Und wieso werden eigentlich Avocados gepflanzt, brauchen die nicht extrem viel Wasser?

Wasserbedarf minimieren…
Grundsätzlich wird versucht das Anbausystem so auszugestalten, dass der Wasserbedarf auf ein Minimum reduziert werden kann. Dies geschieht beispielsweise durch die Technik des Mulchens, das heisst die Bedeckung des Bodens mit organischem Material. Dadurch wird nicht nur der Boden feucht gehalten, auch Unkraut kann so unterdrückt werden.

…Wasserspeicher erstellen…
Um die Bewässerung sicherzustellen, wird aktuell ein Wasserspeicher erstellt. Er ist mit verschiedenen Folienschichten ausgestattet, damit das Wasser nicht versickert. In der Mitte des Beckens befindet sich eine durch ein Solarpanel betriebene Pumpe, um das Wasser für die Bewässerung der Felder heraufzupumpen. Verschiedene Wasserpflanzen und Fische werden im Becken angesiedelt, um die Verdunstung zu verringern und das Wasser zu filtern.

…und verschiedene Wasserquellen nutzen
Die Sozialgenossenschaft NOE bezieht Wasser aus zwei Quellen: Zum einen über ein Konsortium, wobei das Wasser aus verschiedenen, grösseren sizilianischen Seen stammt. Zum anderen wird das Grauwasser des Betriebs, das heisst gering verschmutztes Abwasser, genutzt. Dieses wird in einem kleinen Becken mithilfe aquatischer Pflanzen gefiltert, bevor es in das Hauptbecken des Wasserspeichers gelangt.

Dank all dieser Massnahmen gelingt es, die knappe Ressource Wasser möglichst effizient zu nutzen. Unsere Partner*innen und wir sind darum überzeugt, dass so ausreichend Wasser für alle zur Verfügung steht und Avocados sowie weitere Kulturen auf eine ökologisch und sozial nachhaltige Art und Weise angebaut werden können.

Benjamin Krähenmann

Der Umweltingenieur hält Ausschau nach Projekten mit positivem Impact auf Mensch und Umwelt. Über neue Köstlichkeiten für das Crowd Container Sortiment denkt er am liebsten auf einer Velotour oder beim Brot backen nach.

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Edith Funicello am 23. Oktober 2021 um 6:43

    Hallo Benjamin, danke für deinen Beitrag. Ich bin froh zu wissen, dass es Menschen gibt, die nicht nur reden sondern auch Taten vollbringen. Danke auch an das ganze Team von Crowdcontainer. Ich werde sicher erneut Olivenöl bei euch kaufen. Auch das Kichererbsenmehl schmeckt sehr gut. Ich habe auch schon von eurem Öl an meine Kolleginnen weiterverkauft. Aber im Moment bin ich eingedeckt.

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