Crowd Container – Wer wir sind & wie unser Unternehmen funktioniert

Um dir einen besseres Bild von uns und unserer Vision eines völlig transparenten Handels mit einzigartigen Lebensmitteln weltweit zu zeigen, erfährst du im Folgenden alles Wissenswerte.
Kurz und bündig: Crowd Container importiert ausschliesslich Lebensmittel, die von unseren Kund*innen direkt bei den Produzent*innen bestellt wurden.
Wir legen alle Schritte vom Anbau bis zur Auslieferung offen und fördern den Austausch zwischen Produzent*innen und Konsument*innen.
Damit rücken wir die grossartige Leistung der Kleinbäuer*innen und Verarbeiter*innen ins Zentrum, welche für uns nachhaltige und charaktervolle Lebensmittel herstellen.
Wie das Modell von Crowd Container entstand
Angefangen hat alles in Südindien, als einer der Gründer, Tobias, eines Tages über das Feld von Thomas Kalappura in Kerala spazierte.
Dabei fragte er sich, ob er hier eigentlich im Urwald sei: Pfefferranken kletterten an Kokospalmen hoch, Zimt- und Muskatnussbäume spendeten Schatten für Chili und Ingwer – insgesamt ein wildes Durcheinander auf knapp einem Hektar Land!
Doch Thomas erklärte ihm die vielen Vorteile dieser Mischkulturen. Dank der grossen Biodiversität entsteht ein stabiles Ökosystem, das sich ideal für den biologischen Anbau eignet. Gleichzeitig diversifiziert die Bauernfamilie ihr Risiko, bei Ernteausfällen oder Preisschwankungen alles zu verlieren.
Einzig die Vermarktung der einzelnen Produkte bereitete Thomas Kopfschmerzen: Um direkt an die Exporteure zu verkaufen, braucht es grosse Mengen und stark standardisierte Produkte – und selbst dann decken die Preise meist kaum die Kosten des Anbaus.

Einzigartige Zutaten ebneten den Weg
Tobias war noch immer am Grübeln über dieses Dilemma, als er beim Mittagessen vom Duft des Curries aus seinen Gedanken gerissen wurde. Moly, Thomas Frau, hatte es mit frischen Kokosnüssen und wunderbaren Gewürzen aus eigenem Anbau zubereitet. Wie kann es sein, dass all diese tollen Zutaten so schwer zu vermarkten sind?

Zurück in der Schweiz verkaufte Tobias Bio- und Fairtrade-zertifizierte Rohstoffe im Grosshandel und erlebte immer wieder die gleichen Herausforderungen: Besonders nachhaltige Produkte mit aussergewöhnlichem Geschmack haben es schwer auf dem Markt.
Sie passen nicht ins Raster der Supermarktketten, für welche die ständige Verfügbarkeit und eine einheitliche Qualität die oberste Priorität haben.
Zur gleichen Zeit isst Tobias viele krumme Rüebli aus seiner ortoloco-Gemüsetasche, die ebenfalls viel besser schmecken als die Ware aus dem Grossverteiler. Und so geschieht es letztendlich: Die Idee der Direktvermarktung aus der Ferne wird geboren!
Klingt gut – aber wie funktioniert es?
Von Anfang an ist klar, dass nur eine Sammelbestellung eine nachhaltige Vermarktung über eine weite Distanz ermöglichen kann – am besten gleich einen ganzen Container mit dem Schiff importieren.
Die ersten Mitstreiter*innen findet Tobias bei der Arbeit auf dem Gemüseacker. In kurzer Zeit findet sich die Container-Crew zusammen und lanciert das erste Crowd-Ordering im Frühling 2016: Natürlich aus Südindien, mit den einzigartigen Gewürzen aus Thomas und Molys Garten.
Crowd-Ordering meets Crowdfunding

In den USA, dem Ursprungsland des Crowdfunding, werden seit langem neue Produkte über Crowdfunding im grossen Stil vorverkauft. Dies hat entscheidende Vorteile für die Produktentwickler*innen: Die Abnahme ist gesichert, teure Vorfinanzierungen fallen weg und das Produkt kann während der Kampagne bereits kräftig beworben werden.
Crowdfunding wird aber hierzulande zumeist mit einer einmaligen Projektfinanzierung in Verbindung gebracht – ein völlig neuer Aspekt ist jedoch, dass diese Art der Vorbestellung wiederholt für dasselbe Produkt genutzt werden soll und dabei mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht wird.
In diesem Zusammenhang prägte die NZZ im Artikel «Einkaufen ohne Umwege» den Begriff «Crowd-Ordering» als neue Form der nachhaltigen Direktvermarktung.
Kurz davor hatte Crowd Container die erste Kampagne abgeschlossen und zusammen mit 500 Konsument*innen den ersten Container voll Lebensmittel aus Südindien bestellt – Crowdfunding wurde so in Form von Crowd-Ordering zum integralen Teil des Geschäftsmodells.
Wie wurde das realisiert?
Um die Pläne konkret umzusetzen, musste ein Vertriebskanal gefunden werden – und so kam Crowd Container auf die Idee, das Angebot der Crowdfunding-Plattform wemakeit zu nutzen.
wemakeit hatte bereits eine ausgezeichnete Infrastuktur für die Abwicklung von Crowd-Orders aufgebaut. Zusätzlich unterstützte wemakeit Crowd Container tatkräftig bei der Kommunikation und ermöglichte damit, ein noch breiteres Publikum zu erreichen.
Die Crowdfunding-Plattform stellte sich als idealer Partner dar, um Crowd-Ordering als nachhaltigen Direktvermarktungskanal zu etablieren.
Was macht Crowd-Ordering zum besonders nachhaltigen Vertriebskanal?

Crowd-Ordering bedeutet, dass die Lebensmittel von einer Gruppe Konsument*innen im Voraus bei den Produzent*innen bestellt und bezahlt werden. Dadurch wird Sicherheit in der Handelskette geschaffen und es gibt keinen Spielraum für Spekulation.
Informationen über Herkunft, Anbau und Wertschöpfung können transparent ausgetauscht werden. Die Konsument*innen machen sich selber ein Bild, was hinter ihren Produkten steckt und übernehmen Verantwortung für ihre Einkäufe.
Dieser Bezug zu den Lebensmitteln schafft die Grundlage für einen langfristigen und direkten Austausch zwischen Produzent*innen und Konsument*innen, was Crowd-Ordering zu einem revolutionären, neuen Handelsmodell macht.
Wie ging es weiter?
Nach dem ersten Container aus Südindien wollte Crowd Container testen, ob das Konzept auch für andere Regionen relevant ist – beim Blick ins Küchenregal fielen dabei die vielen Produkte aus dem Mittelmeerraum auf.
Gleichzeitig erschienen zahlreiche Medienberichte über intransparente Lieferketten und prekäre Arbeitsbedingungen in Südeuropa. Mit einer gehörigen Portion Respekt im Gepäck machten sich die Mitarbeiter*innen auf die Suche nach Produzent*innen.
Bei den Kooperativen Valdibella und L’Arcolaio stiess die Idee sofort auf offene Ohren. Beide Kooperativen bemühen sich seit Jahren um einen direkten Kontakt zu den Konsument*innen. Sie setzen sich ein für faire Arbeitsbedingungen und Legalität in einem Umfeld, das lange stark von der organisierten Kriminalität geprägt wurde.
Um der Konkurrenz von Billigstanbietern standzuhalten, müssen sie ihre Werte und ihre hervorragenden Produkte quasi bis zu den Konsument*innen tragen. Massimiliano von Valdibella sagt dazu: “Die konventionellen Vertriebskanäle trennen uns systematisch von den Konsument*innen. Die verkauften Lebensmittel werden anonym verschifft und die Informationen über Anbau und Herkunft gehen verloren. Wenn die Landwirtschaft nur noch im Dienst der Grossverteiler und Händler steht, ist dies das Ende der Kleinproduzent*innen.”
Crowd Container teilt die Ansicht von Massimiliano und glaubt, dass dank ihrer Vertriebsstruktur die Produkte in unserem Küchenregal ein Gesicht bekommen.
Crowd Container im Wachstum
Inzwischen ist Crowd Container gewachsen und arbeitet neben den Kleinbäuer*innen aus Sizilien nun auch mit Produzent*innen in Peru, Anadalusien und der Schweiz zusammen.
Seit März 2018 betreibt Crowd Container einen eigenen Online-Marktplatz, wo du deine Produkte direkt bestellen kannst.
Und auch die Container-Crew hat Verstärkung bekommen: Nebst den Initiant*innen stellt ein kleines professionelles Team sicher, dass die bestellten Zutaten auch wirklich bei dir auf dem Teller landen – zumindest so lange der Container nicht vom Schiff fällt.
Super Sache!