Food Forest in Sizilien

Gemeinsam mit unseren Partner*innen der Kooperative Valdibella haben wir mit der Sozialgenossenschaft NOE auf einem Stück Brachland ein Agroforstprojekt lanciert. Im sogenannten Food Forest pflanzen wir mehrjährige Bäume und landwirtschaftliche Ackerkulturen auf derselben Fläche. Dieses Anbausystem ist dank seiner Diversität widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels.

Ein Stück heruntergekommenes Mafialand hat sich im Food Forest mittlerweile in eine essbare Land(wirt)schaft verwandelt. Hoffentlich bald können wir die ersten pestizidfreien Nüsse und Früchte ernten, die auf einem gesunden Boden herangewachsen sind. Es freut uns, in Sizilien auf so viele engagierte Mitstreiter*innen zählen zu können!

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«Aus der ersten Testparzelle mit Tomatensetzlingen ist inzwischen ein grossangelegtes Permakultur- Projekt entstanden. Im Food Forest verwandelt sich ein Stück heruntergekommenes Mafialand in eine essbare Landschaft.»

Tobias Joos, Co-Gründer Crowd Container

Was wir alles geschafft haben

Im Herbst 2020 haben wir dank 477 Unterstützer*innen aus der Schweiz und Italien 68’000 Franken über die Crowdfunding Plattform wemakeit für das Projekt gesammelt. Unsere Partner*innen vor Ort haben daraufhin 300 Zitrus-, 200 Avocado- und 80 Olivenbäume gepflanzt und einen Teich zur effizienten Wasserspeicherung und -nutzung angelegt. Interessierte aus unserer Community haben an den Online-Austauschmöglichkeiten mit unseren sizilianischen Partner*innen teilgenommen oder sich gleich vor Ort ein Bild über den Food Forest gemacht. Diverse Freiwillige in Sizilien unterstützen zudem die Sozialgenossenschaft NOE bei der täglichen Arbeit auf dem Feld.

Die Ernte als nächster Schritt

Innerhalb der nächsten Jahre werden die Bäume im Food Forest Früchte tragen und eine Ernte ermöglichen. Ein Teil dieser ersten Ernte ist für die Unterstützer*innen des Crowdfundings reserviert. Der Vertrieb von Früchten und Nüssen aus dem Food Forest via Crowd Container ist ein weiterer denkbarer Schritt. Über die Entwicklung der Bodenbeschaffenheit und der Artenvielfalt wird voraussichtlich 2025 ein Schlussbericht verfasst. Die Erstellung einer Ökobilanz zu diesem Zeitpunkt ist ebenfalls geplant.

Der Food Forest in den Medien

Impressionen aus dem Food Forest

Nachhaltige Landwirtschaft & soziale Verantwortung

Die Landwirtschaft ist sowohl Mitverursacherin als auch Leidtragende des Klimawandels: Durch intensive und chemische Bodenbewirtschaftung trägt sie viel zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Die Folgen des Klimawandels wie Trockenheit oder Bodenerosion setzt sie aber auch unter Druck. Permakultur und Agroforstsysteme, in denen mehrjährige Bäume und landwirtschaftliche Ackerkulturen auf derselben Fläche gepflanzt werden, bieten einen Ausweg aus diesem Dilemma. Solche Anbauformen können mehr Kohlenstoff binden und sind dank ihrer Diversität widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels.

Erste vielversprechende Erfahrungen mit Agroforstsystemen hat Crowd Container bereits in Peru gesammelt. Dank eines Lifecycle Assessments in Kooperation mit den peruanischen Kaffeeproduzent*innen und myclimate konnten wir die positiven ökologischen Auswirkungen aufzeigen.

Darüber hinaus bietet der Food Forest auch einen sozialen Mehrwert: Die Sozialgenossenschaft NOE integriert Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung in den Arbeitsalltag und das gesellschaftliche Leben. Das Projekt ist zudem wichtig im Kampf gegen die Mafia. Das Land wurde der Mafia enteignet, sodass es NOE nun von der Gemeinde pachten und bewirtschaften kann. Deshalb lädt NOE Schulklassen und Reisegruppen aus ganz Italien ein, um für die Mafiaproblematik zu sensibilisieren.

Aktuell steht die Sozialgenossenschaft NOE, die das Land für den Food Forest gepachtet hat, jedoch unter Druck. Es ist unsicher, ob unsere Partner*innen das Land auch künftig bewirtschaften können. Gemeinsam setzen wir aber alles daran, dieses vielversprechende Projekt weiterverfolgen zu können.

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